Kerbal Rocket Launch
Cheesecake
Ein Neuanfang
Vor einigen Jahren wurde die Kerbal Big Bang AG (KBB AG) gegründet, mit dem Ziel, einen Kerbal nach Duna zu bringen.
Man brachte auch eine Reihe neuer Raketen auf den Markt. Diese sollten erstmal Geld erwirtschaften um damit ein Raumfahrtprogramm zu finanzieren.
Anfangs waren die Raketen auch erfolgreich. Allerdings ruhte man sich sehr schnell auf dem Erreichten aus. Bei den Weiterentwicklungen konnte man nicht mehr schritthalten. Vor allem weil die Anzahl der Raketenmodelle schnell unüberschaubare Ausmaße annahm und somit die Entwicklungskosten trotz geringer Erfolge explodierten. In der Folge gingen die Aufträge zurück und schlussendlich kam das unausweichliche: Die Aktivitäten bei KBB wurden eingestellt..
Dies ist nun über 3 Jahre her.
Vor einigen Tagen haben die ehemaligen KBB Chefkerbonauten eine Pressekonferenz anberaumt und diverse Journalisten eingeladen.
Nun ist es soweit:
Die 3 Ex-Kerbonauten wollen nun erst eine Erklärung abgeben und sich anschließend den fragen der Journalisten stellen.
Jeb Kerman:
Sehr geehrte Damen und Herren.
Ich freue mich Sie hier am Kerbal Space Center begrüßen zu dürfen. Vorab möchte ich Sie bitten eventuele Fragen erst am Ende der Erklärung zu stellen, wir werden Sie dann dazu aufforndern. Aber zuerst möchten wir Ihnen einen kleinen Überblick verschaffen.
Wie sie wissen, und wohl teilweise selbst publiziert haben, gab es in den vergangenen Monaten immer wieder Spekulationen und Gerüchte dass die Aktivitäten der KBB wieder aufgenommen werden.
Nun, dem ist nicht so. Gemeinsam mit meinen Kollegen Bill und Bob habe ich bereits vor einer ganzen Weile eine neue Weltraum-Firma gegründet. Die Kerbal Rocket Launch. Unterstützt wird dies über einen Entwicklungsauftrag für private Raumfahrtunternehmen der Nasa.
Es stimmt zwar dass wir einige der ehemaligen Ingenieure und Techniker von KBB mit ins Boot genommen haben; allerdings führen wir nicht die Aktivitäten der KBB fort sondern haben von Grund auf neu begonnen. Auch wenn unser Ziel, ein bemannter Flug nach Duna, mit den Zielen der KBB übereinstimmt so haben wir doch einen ganz anderen Ansatz um dieses Ziel umzusetzen.
Bereits vor etwa 7 Monaten haben wir eine Höhenforschungsrakete: die Themis 1. Sie können hier rechts von mir ein solches Exemplar sehen. Und keine Angst, es ist kein Raketentreibstoff ein Bord. Hoffe ich.
Mit dieser Rakete, sowie einigen modifizierten Versionen, haben wir bis zum heutigen Tage insgesamt 11 erfolgreiche Starts durchgeführt und konnten dabei Höhen von bis zu 3085 km erreichen.
Diese Flüge dienen vornehmlich dazu erste Erkenntnisse über die Atmosphäre, Aerodynamik, Strahlung sowie Telemetriedaten zu sammeln. Auf dieser Basis konnten wir dann unsere zukünftige Technik aufbauen. Des weiteren wurden mit diesen Raketen auch kleine Experimente von Universitäten gestartet, wodurch auch ein gewisser kommerzieller Erfolg zu verbuchen war.
Da unsere Fortschritte bei der Entwicklung eines Großtriebwerks dank unserer Techniker und Ingenieure deutlich schneller waren als erwartet, wurden die Flüge mit der Themis eingestellt. Vor etwa 3 Monaten konnten wir auf einem kleinen Startplatz im Norden Kerwegens allerdings mit einer sehr stark modifizierten Themis, der Orthos, bereits den ersten Orbit erreichen. Allerdings wird dieeser Start der einzige der Orthos bleiben.
Vor etwa 4 Wochen haben wir dann unsere neueste Rakete, die Minotaur A erfolgreich gestartet. Diese setzt bereits das KS-1D ein, welches sie hier links von mir sehen.
Hier auch Fotos vom Start der Minotaur A:
Bei der Minotaur A handelt es sich um eine leichte, zweistufige Rakete für Nutzlasten bis zu 400kg in den LKO. Durch zukünftige Verbesserungen der Triebwerke und Vergrößerung der Tanks möchten wir die Nutzlast auf bis zu 900 kg/LKO oder 500kg/HKO steigern.
Unser Ziel ist es mit dieser Rakete zum einen das Triebwerk stark zu verbessern damit es später für größere Raketen genutzt werdne kann sowie genügend kommerzielle Aufträge zu generieren um unserer Firma eine solide finanzielle Basis zu verschaffen.
Nach dem ersten erfolgreichen Start können wir nun auch schon die ersten Kunden verkünden:
- GalaxyExpress: 9 Flüge für Kommunikationssatelliten
- Echostar: 4 Flüge für Kommunikationssatelliten
- Nasa: 6 Flüge für den Start von Forschungssatelliten gebucht.
Mit weiteren Interessenten sind wir bereits in Verhandlungen. Geplant sind in den nächsten 2 Jahren etwa 30-40 Starts der Minotaur.
Parallel dazu arbeiten wir bereits an einer größeren Rakete. Hierzu kann ich Ihnen aber zum jetzigen Zeitpunkt noch keine weiteren Informationen geben. Nur soviel: sie wird ebenfalls ein KS-1 als Triebwerk der ersten Stufe einsetzen.
Nun, meine Damen und Herren, dürfen Sie ihre Fragen stellen.
"New Kerbin City Post: Warum wurden die Aktivitäten denn so lange geheim gehalten?"
Bob Kerman: Nun aus den Erfahrungen in der KBB AG wollten wir die ersten Schritte ohne den öffentlichen Druck vornehmen. Hierdurch konnten wir mehr Energie in die Entwicklung stecken, was uns schneller zum Ziel bringen sollte.
"New Kerbin City Post: Aber es bestand ja durchaus die Gefahr dass das trotzdem jemand mitbekommt"
Bob Kerman: Das ist korrekt und das haben wir in Kauf genommen. Allerdings ist der Norden Kerwegens sehr abgeschieden. Desweiteren werden von dort auch andere Höhenforschungsraketen z.B. der ESA gestartet. Daher war es eher unwahrscheinlich dass dies jemand mitbekommt. Und wie man sieht: es hat funktioniert.
"New Kerbin City Post: Das stimmt wohl. In Bezug auf die KBB erwähnten sie dass es dort ein Problem war dass man zu viele Raketenmodelle baute um den kommerziellen Markt zu bedienen. Und dies habe dann zum Bankrott geführt. Sie haben aber nun ebenfalls schon einige Raketen aufgeführt: Themis, Orthos, Minotaur, neue zukünftige Rakete..."
Bill Kerman: Das ist richtig. Allerdings muss man hier klar unterscheiden dass die Themis eine reine Höhenförschungsrakete ist welche von einem Feststoffmotor angetrieben wird. Mit dieser Rakete war es nie vorgesehen Nutzlasten in den Orbit zu bringen. Die Orthos ist lediglich eine stark modifizierte Version mit einer weiteren Oberstufe und Boostern.
Bei der Minotaur handelt es sich natürlich um eine komplette Neukonstruktion, welche aber schon die Komponenten der zukünftigen Raketen enthält. Da sheißt sie dient einerseits als kommerzielle Rakete als auch als Testfeld für zukünftige Technik. Insofern ist die neue zukünftige Rakete zwar wieder eine Neukonstruktion in Bezug auf die Tanks, nicht aber in Bezug auf die Triebwerke, Startanlagen, allegmeine Raketentechnik und Flugsteuerung.
Auch wenn es von der Minotaur durchaus noch verbesserte Versionen geben wird so haben wir trotzdem derzeit nur ein Raketenmodell im Angebot. Im gegensatz dazu waren es bei der KBB seinerzeit 2-3 komplette Raketenfamilen. jede der Raketenfamilien hatte dazu noch mehrere Untertypen welche gleichzeitig betrieben werden sollten. Zudem basierten die einzelnen Raketenfamilien auf sehr unterschiedlicher Technik.
"Kerbin Times. Sie sagten: 30-40 Starts in 2 Jahren. Ist das nicht etwas zu ambitioniert? Immerhin werden derzeit Kerbinweit nur etwa 40-60 Starts pro Jahr durchgeführt. Somit würden sie etwa 1/3 der Starts übernehmen. Ist das nicht etwas hochgegriffen für ein neues, kleines Unternehmen wie Kerbal Rocket Launch?"
Jeb Kerman: Nein, überhaupt nicht. Der Satellitenmarkt hat sich in den letzten Jahren verändert, Satelliten werden kleiner und schnelllebiger. Dadurch wird langfristig die Nachfrage nach Starts sogar noch steigen. Hinzu kommt dass unsere Minotaur eher für kleine Satelliten gedacht ist. Die anderen Anbieter bieten lediglich große Raketen an, welche für diese Nutzlasten viel zu teuer sind. Klar funktioneren Mehrfachstarts, aber diese sind wenig flexibel wenn es um unterschiedliche Zielorbits geht.
Im Gegensatz dazu bieten wir eine kleine und durch moderne Fertigungstechniken sehr günstige Rakete an, welche eine kleine Nutzlast gezielt an ihren Einsatzort bringen kann. Als Beispiel kostet ein Start einer Atlas oder Delta derzeit rund 400.000-800.000 Kerbin-Funds. Eine Minotaur A kostet etwa 70.000 Kerbin-Funds.
"Weltraum-Woche am Sonntag. Sind bereits Flüge zum Mun geplant?"
Bill Kerman: Mit bisherigem Stand noch nicht. Allerdings ist die Minotaur auch nicht für Flüge über den LKO bzw. später den HKO geeignet. Dazu ist sie nicht leistungsfähig genug. Dies wird eine Rolle sein, welche die Pegasus einnehmen wird.
"Weltraum-Woche am Sonntag. Pegasus? Sie meinen damit die neue zukünftige Rakete?"
Bill Kerman (etwas verschwitzt): Ja, die meine ich. Wobei es sich heir lediglich um einen Projektnamen handelt, nicht um den endgültigen Namen.
"Weltraum-Woche am Sonntag. Können Sie mir mehr verraten?"
Bill Kerman: Tut mir leid, dafür ist es noch zu früh.
"Kerbin Times. Können Sie schon Angaben zu zukünftigen Kunden machen?"
Jeb Kerman: Tut mir leid, nein. Das werden sie noch früh genug erfahren.
"New Kerbin City Post: Gibt es schon weitergehende Forschungen für Flüge zum Mun oder Duna?"
Bob Kerman: Was Duna anbelangt gibt es erzeit noch keine Überlegungen bzw. befinden sich diese noch in sehr frühen Entwicklungsstadien. Daher können wir hier noch nichts konkretes mitteilen. Zu Mun: Wir arbeiten derzeit an einem eigenen Satellitenbus. Damit wollen wir nicht nur Starts sondern auch direkt die Satelliten anbieten. Basierend auf einem dieser Satellitenbusse haben wir bereits die Entwicklung eines Landegeräts für Mun aufgenommen. Dieses wird im gegensatz zum Satellitenbus natürlich Landebeine beinhalten sowie eine Plattform für Instrumente und Experimente. Damit wollen wir kostengünstige Flüge mit Nutzlasten zum Mun anbieten. Alles aus einer Hand. Parallel dazu laufen auch Arbeiten an einem Landegerät für Rover.
"Weltraum-Woche am Sonntag. Haben Sie bereits Pläne für eine bemannte Raumfahrt? Immerhin sind Sie alle Drei ehemalige Kerbonauten?"
Jeb Kerman: Natürlich gibt es Pläne für eine bemannte Raumfahrt. Diese ist ja schließlich der zentrale Punkt bei einer bemannten Mission nach Duna. Allerdings kann ich Ihnen hier noch keine genauen Infos geben. Dies werden wir bei gegebener zeit in einer neuen Pressekonferenz mitteilen.
"New Kerbin City Post: Können Sie grob überschlagen wie die zukünftigen Pläne der Kerbal Rocket Launch sind?"
Bill Kerman: Nun, zuerst einmal werden wir uns auf kommerzielle Flüge mit der Minotaur konzentrieren und die dort eingesetzte Technik verbessern. Mit diesen Erkenntnissen werden wir dann den Nachfolger, die Pegasus, entwickeln. Langfristig ist auch die Pegasus nur ein zwischenschritt da auch diese Rakete noch nicht leistungsfähig genug für Dunamissionen oder generell bemannte Missionen. Für Raketentypen nach der Pegasus gibt es derzeit aber noch keine konketen Vorstellungen. Wichtig ist dass wir uns auf dem kommerziellen Markt platzieren und die Position ausbauen. Unser langfristiges Ziel ist die dauerhafte und kostengünstige Präsenz im Weltraum, auf Mun und auf Duna.
Jeb Kerman: Meine Damen und Herren. Hiermit möchte ich die heutige Pressekonferenz schließen. Wir werden in etwa 2-4 Wochen eine erneute Pressekonferenz einberufen auf der Sie weitere Fragen stellen.
Ich Danke Ihnen.