Zero-G - Die Entwicklung der Integral [Teil 2]


Zero-G - Die Entwicklung der Integral
Von Tests und kOS das seinem Namen gerecht wird


Nach der sehr erfolgreichen Landung im angesagten Ryanair-Style, also so ganz ohne Treibstoff, habe ich am Pol nicht mehr viel gemacht. Einige Testflüge haben mir gezeigt dass das was ich
von der Integral erwartet habe so ziemlich zutrifft. Sie fliegt in Höhen unter 6km ordentlich und ohne größere Beanstandungen, darüber wird es wegen den Basic Jets aber ziemlich dürftig
was mir aber schon im Vorfeld klar war. Sollte eines der 3 Triebwerke ausfallen wird es auch gruselig, denn sofern es nicht zufällig das am Heck ist fängt die Maschine sofort an zu trudeln und man
kann sich von ihr verabschieden. Nur gut das ich diese Tests OHNE Piloten gemacht habe. Ein hoch auf die Roboter ^^



Aber nur Flugtests reichen für ein Flugzeug wie die Integral natürlich nicht aus, man will ja auch wissen ob es seine Funktion erfüllt. Aus diesem Grund habe ich ein weiteres Mal die Location
gewechselt, diesmal ging es ab zur Area 110011, einem Testgelände mitten in der Wüste mit einer 4,8km langen Runway und viel Platz zum Testen. (Ich liebe Kerbin-Side und kann es jedem nur
wärmstens empfehlen ^^)


Um nicht auf die relativ ungenaue G-Anzeige rechts neben dem Navball angewiesen zu sein hat die Integral am Cockpit einen Beschleunigungssensor eingebaut dessen Messwert beim fliegen
der Parabeln eine große Hilfe ist.
Die ersten Parabeln bin ich manuell geflogen, um zu sehen wie stabil die Maschine bei diesen Manövern ist, bevor ich Asimov und seine 3 Gesetze ans Steuer lasse :D
Und entgegen meiner Erwartungen fliegt sie diese für ein Flugzeug dieser Größe relativ scharf und ohne größere Beanstandungen, ledeglich beim Abfangen muss man ein wenig aufpassen um nicht
in ein gefährliches Übersteuern zu geraten. Einem Test mit kOS am Steuer stand nichts im Wege.

Ich hielt es für das beste erstmal nur einfache Autopilot-Aufgaben über die Konsole zu fliegen um zu sehen wie sicher kOS die Maschine fliegt.
Auch hier war das Resultat überraschend gut, mit der großen Ausnahme das kOS ohne weiteres nicht in der Lage ist mit Flugzeugen kurven zu fliegen. Versucht man es doch rollt kOS das Flugzeug
um 30-60° und versucht verzweifelt mit Yaw-Befehlen was zu reißen :crylaugh:
Beinahe wäre mir dadurch die Integral abgeschmiert wenn ich sie nicht abgefangen hätte. Ein weiteres mal weil ich einen dämlichen Coding-Fehler hatte und das kOS Script abgeschmiert
ist ohne das ich es gemerkt hätte :D



Mit einem gesunden Vertrauen darauf das Gott und kOS das Kind schon irgendwie schaukeln werden setzte ich mich an einen Script der das Flugzeug auf 5km bringt, dann auf 60°hochzieht und die Parabel
einleitet, sie bis zum Ende fliegt, die Maschine abfängt und dann die Steuerung nach einer 10-sekündigen Warnung wieder übergibt.
Die Parabel selbst fliegt kOS dabei indem es die Gradänderung von +60° auf -60° in der Zeit durchführt die ich dafür manuell benötigt habe.


Bei den darauf folgenden Tests hat kOS es tatsächlich geschafft für etwa 15s den Zero-G Zustand zu halten während ich mit einem Kerbal im Laderaum rumgeturnt bin 8o




Doch leider gibt es noch Probleme:
Während der Parabel schaffe ich es zwischen +60° und -60° fast die gesamten 30s unter 0.1-0.2g zu bleiben über den gesamten "Berg"
kOS schafft während des Aufsteigens im Zero-G Teil nur 0.4-0.6g, aber während des Abstiegs für etwa 15s einen Wert zwischen 0.1g und 0.3g.


Das ist natürlich ein Problem.
Nach längerem Nachdenken bin ich auf dessen Ursache gestoßen: Die Rate mit der sich der Winkel zwischen Flugrichtung und Boden ändert ist nicht konstant.
D.h. um die Wurfparabel zu fliegen die den Zero-G Flug ermöglicht muss mal mehr, mal weniger nach unten gesteuert werden. Ich habe diesen Wert von selbst korrigiert indem ich auf die diversen Anzeigen
geachtet habe und nach Gefühl geflogen bin.
kOS ändert die Neigung aber konstant mit dem gemittelten Wert aus Flugzeit und Winkeländerung die ich geflogen bin. Also im Vergleich zur eigentlich gewollten Änderung mal zu schnell und mal zu langsam.


Ich muss also eine Funktion finden die den Winkel zwischen Flugrichtung und Boden in Abhängigkeit der Zeit beschreibt um mein kOS-Script entsprechend zu optimieren damit kOS mir bessere und längere
Zero-G Phasen ermöglicht.

Zeig mir 'nen Job den die Bo nicht kann - Ich warte!

Kommentare 3

  • Dem kann ich mich nur anschließen :thumbup: So einen Zero-G Flug zu programmieren scheint ja wirklich schwerer zu sein, als sich das ein Laie wie ich vorgestellt hat... :D
  • Sehr interssant geschrieben :thumbup:
  • Wer sich fragt warum ich 60° als Winkel wähle: Für den Zero-G Zustand ist es egal unter welchem Winkel ich die Parabel fliege, solange Inhalt und Flugzeug (welches in diesem Fall als Bezugssystem dient) gleich schnell fallen. Eigentlich ist man in keinem Moment wirklich Schwerelos, man fällt nur gleich schnell wie das Flugzeug in dem man sich befindet. (Den Luftwiderstand umgeht der Passagier dadurch das er im geschlossenen Flugzeug ist und das Flugzeug indem es mit den Triebwerken den Luftwiderstand kompensiert) Das ermöglicht es mir den Winkel unter dem ich die Parabel fliege relativ frei zu wählen. Laut den zugrunde liegenden physikalischen Gesetzen hängt die Flugzeit in der Wurfparabel nach der Formel: T = (Vo*sin(a))/g von Geschwindigkeit und Winkel ab. Die Geschwindigkeit ist durch das große Flugzeug begrenzt, also schraube ich am Winkel. 60° ist nach meiner Erfahrung der Wert mit dem ich die besten Resultate erziele-