Eve Landung ohne Triebwerke/Fallschirme/Flügel

  • Hallo,


    ich habe mal ein bißchen auf Eve Aerodynamik ausprobiert. Da Eve ja eine dicke Lufthülle hat, werden Eintrittskörper allein schon durch den atmosphärischen Wiederstand abgebremst. mein erster Test war einfach mal ein Raumschiff mit ausgeschaltenen Triebwerken zu crashen :



    man erkennt die Endgeschwindigkeit von 68,3 m/s


    Daraufhin dachte ich mir ein Gerät mit entsprechend großer Oberfläche und wenig Masse sollte ziemlich sanft landen können (ohne irgendwelche Bremshilfen)
    Also startete ich Venera 1
    hier ein Bild kurz vor Abtrennen der Triebwerkssektion:

    beim Wiedereintritt drehte sich die Sonde zwar andersrum als erwartet (Masseschwerpunkt war wohl doch nicht bei den Landebeinen), das sollte aber wenig am Ergebnis ändern

    die große Fläche und die Geringe Masse der Sonde zeigen beim Abstieg
    jedoch keinen nennenswerten Unterschied zum normalen ungebremsten Fall (kurz vorm Aufsetzen 66,2 m/s)

    nichtsdestotrotz gelang die Landung - das Gerät federte wahrscheinlich genug nach, so dass nur die Anbauten am Rand der Sonde zerstört wurden


    Ist es durch Vergrößerung der Oberfläche nun eigentlich möglich eine Sonde auf evtl. 10 m/s abzubremsen. Würde sowas in KSP überhaupt funktionieren oder sind meine Überlegungen falsch? (der Unterschioed zwischen den beiden Testkörpern geht ja gegen Null)

  • Das ist wirklich spektakulär. Hast du dort Solarpanels verbaut, als "Hitzeschild"? Mich wundert es nur das sie nicht verglüht sind beim Eintritt in die Atmosphäre.
    Ich habe letztens Flugzeuge gebaut und auf ihre Tragfähigkeit getestet, da ist mir aufgefallen das, umso größer die Tragflächen sind in m², umso langsamer und ruhiger gleitet das Flugzeug bei ausgeschalteten Triebwerken. Sinn war ehr ein Segelflugzeug zu bauen wie das Space Shuttle, damit es langsam landen kann.

    Ein Mann der mehr herausragende Ideen hat, als Muskeln!

  • @Newjean


    der Großteil des Landers besteht aus M-1x1 Structural Panel auf denen noch einige Solarzellen geheftet wurden um die Stromversorgung zu sichern. Als Pod hab ich den kleinsten Probodobodyne OKTO2 verwendet - eine Batterie und die 4 Messgeräte aus KSP das ist es schon (die Unterseite, die jetzt oben ist, besteht noch aus einem NCS Adapter und den kleinen Landestützen)

  • Ich denke und hoffe das man nicht einfach das Raumschiff noch größer bauen kann um dann langsam zu landen. Denn umso größer das gefährt desto größer die masse und höhere anziehungskraft auch wenn der Luftwiederstand steigt sollte wenn KSP es annähernd realistisch macht eine sanfte Landung nicht wirklich möglich sein. Kannst aber gerne das gegenteil beweißen ;)

  • @Eurofighter1200


    deshalb wollte ich die Oberfläche mit leichten Teilen vergrößern, so dass sich das Verhältnis Oberfläche zu Masse immer mehr zu Gunsten der Oberfläche verändert... - so eine Platte wiegt allein 0.075 und man bekommt mit dem Zusammenbau schon ne ziemlich große Fläche zusammen, die verhältnismäßig wenig wiegt. Evtl. könnte man auch eine Version aus Wing Connector bauen, da ist die Oberfläche noch größer und die haben nur eine Masse von 0,04 ...


    (einige der Original Venera Sonden sind auch ohne Fallschirm auf der Venus gelandet...)

  • Ich habe mit deinen Hinweisen, mal versucht es nachzubauen. Habe es aber nur in der Atmosphäre von Kerbin getestet. Mein "Gefährt" fällt immer runter wie ein Stein ^^ Hast du dein Raumschiff auch auf anderen Planeten schon getestet die eine Atmosphäre haben?



    Update: Es liegt nicht am Luftwiderstand, sondern an der "Elastizität" der Struktur. Die absorbiert anscheint ziemlich viel.

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    Einmal editiert, zuletzt von Newjean ()

  • bisher ist das Ding nur auf Eve getestet und die Frage ist halt, ob die KSP Physik sowas überhaupt realistisch simulieren kann - auf eve war der Unterschied wie gesagt zwischen ungebremstem Crash und Aeorobrakeversion (Venera) eigentlich auch gar nicht zu bemerken - auf der Venus gabs ein paar Sonden, die nur mit Hilfe eines Aerobrakeschildes gelandet sind:

    die Atmosphäre der Venus ist eben so dick, dass dort sowas möglich ist - ich wollte testen, ob sowas analog in KSP nachzubauen geht...

  • Ich denke, wenn man mit einem "Lander" auf einem Planeten wie Eve landet ist es egal wie Aerodynamisch er ist. Im Grunde ist es nur ein Stein der von der Luft gebremst wird. Erst wenn man abgebremst hat zeigen sich die Flugeigenschaften.
    Ich habe grad einen Lander gebaut in der Art wie deiner und es lag nur an der Struktur mit den M-1x1 Structural Panel. Das er beim Aufprall gefedert hat bei ca. 60m/s bei 80m/s ist er zerschellt. Ergo hat Eurofighter1200 irgendwo schon recht, die Objekte sind zu schwer.

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  • Soweit ich weiß ist der Luftwiederstand noch immer ausgeschaltet, oder nicht? Daher ist die Aerodynamik beim Start auch relativ uninteressant und Nosecones sind eigentlich nur Balast.


    Im Umkehrschluss funktioniert dein Bremsen also auch nur bedingt bis garnicht. Denke, dass der Fallschirm hier extra ein modul bildet bei dem das berechnet wird. Aber sonst...

    Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: die Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft wären wir fertig geworden.
    - Wernher von Braun

  • @ schnabbo


    klingt plausibel, aber wenn es keinen richtigen Luftwiederstand gibt, warum funktioniert dann Aeorobraking - bzw. bei Planeten mit Atmosphären wird die Fallgeschwindigkeit ja verlangsamt - das könnte aber ein fest eingestellter Parameter unabhängig von der Aerodynamik des Flugobjektes sein... -
    Evtl. würde mein Landerkonzept dann in KSP 1.0 funktionieren... ;)

  • Coole Idee KnutG :D


    Es liegt nicht am Luftwiderstand, sondern an der "Elastizität" der Struktur. Die absorbiert anscheint ziemlich viel.



    Das stimmt auf jeden Fall. Bei meinen diversen Tests mit diesen "Stahlplatten" ist mir das auch aufgefallen. Wenn man in der Beschreibung nachliest, sieht man auch, das die "Crash Tolerance" bei diesen Strukturteilen recht hoch ist.



    Um stärker durch die Luft abzubremsen, würde ich mal probieren den Drag-Wert des Landers zu erhöhen. Sprich, du guckst welche Teile nen hohen Luftwiderstand haben und baust dann entsprechend viele davon ein - ob das funktioniert weiß ich aber auch nicht ^^

  • Solange KSP die Luftströmungen nicht berechnet, wird alles derartiges nicht gehen genauso wie Flieger nicht ganz so wie Flugzeuge verhalten als viel mehr als eine flach fliegende Rakete. Zumindest sind die vom Flugverhalten näher an einer Rakete als an einem Flugzeug.

    Pilot: Landung erfolgreich, alles unten. :saint:
    Techniker: Los leute in 90 sec. will ich den Bausatz wieder zusammen haben... 8)

  • Runter gehts von allein.
    Eve nach oben kommen hats in sich :D

    Ich glaube, Isaac Newton hat jetzt die Steuerung übernommen.


    (William A. Anders, amerikanischer Astronaut [geboren 1933], an Bord
    der Raumkapsel "Apollo 8", die 1968 die erste bemannte Mondumkreisung
    vollendete)

  • Diese grauen Platten haben ganz andere aerodynamische Eigenschaften, als Aerodynamikteile !!! (nämlich nahezu garkeine)
    Das habe ich in diversen Tests rausgefunden und auch beim Bauen merkt man es schon. Geh mal ins VAB, bringe an einen Körper schräge so ein graues Panel an und dann ein Aerodynamikteil. Du wirst feststellen, dass das Aerodynamikteil die Aerodynamik verändert, das graue Panel aber nicht.


    Ich würde an deiner Stelle diesen Versuch in jedem Fall noch mal mit Aerodynamikteilen ausprobieren!
    (diese grauen Panels gehören nicht dazu, die zählen zu den Strukturteilen und dort wurde die Aerodynamik kaum/nicht beachtet)


    Ihr müsst bedenken, dass KSP noch Alpha ist und vieles was logisch erscheint funktioniert noch nicht richtig. Dazu gehören die temperaturen aber vor allem auch die Aerodynaik, die bei manchen Teilen von Squad beachtet wurde, bei anderen aber hingegen garnicht...

    od8rbtkt.jpg

    4 Mal editiert, zuletzt von Uberlander ()

  • Also ich hab mal ein paar (vorerst) abschließende Tests gemacht


    Zuerst eine Landerversion mit Wingconnectors: Das irgendwie sinnvoll zu starten war schon eine extreme Mühe, da die Startrakete einfach nicht gerade hochfliegen wollte... nach der Absprengung (als die Rakete unkontrollierbar wurde) Landete das Teil im Wasser - die Bremswirkung war allerdings relativ gering:


    beim nächsten Versuch (ich warte noch auf KSP 0.21 also hatte ich grad mal Zeit für sowas ;) ) ging ich nach den Drag-Werten: Ein Fallschirm hat so zwischen 170 und 500 Drag-Wert. Die meisten anderen KSP Bauteile haben einen Wert von 0,2 Drag (egal ob groß oder klein) also verband ich die Teile mit der geringsten Masse zum Lander -> ich nahm über 500 Cubic Octagonal Struts was einen Dragwert >100 bei einer Masse von 0,5t ergab. dies sollte zumindest einen geringen Bremseffekt haben - hier mein Test in der Kerbinatmosphäre:


    Die Startrakete (vorsichtshalber mit großen Flügeln, damit sie auf jeden Fall stabil bleibt) setzt den Lander aus:

    und hier der Lander kurz vorm Aufsetzen:

    man erkennt deutlich die geringe Bremswirkung - die Geschwindigkeit kurz vorm Aufsetzen immer noch 115 m/s...


    Mein Fazit im Moment:


    Diese Art der Landung macht erstmal keinen Sinn - die Luftreibung auf die meisten Parts hat kaum Einfluss - deshalb braucht man ja im Moment auch keine Fairings zum starten der exotischsten Konstrukte ;)


    Somit beende ich hier erstmal meine Testreihe - evtl. nehm ich sie in ner höheren KSP Version mit neuer Aerodynamikberechnung wieder auf... ;)