Der SpaceX Thread

  • Boeing hat dann wohl kein Glück in der Kombination Adapter <-> SpaceX. Der IDA-1 Dockingadapter für die ISS, wo später mal Boeings CST-100 Starliner (unbemannter Erstflug möglicherweise noch in diesem Jahr) andocken sollte, ging ja mit CRS-7 verloren.


    Allerdings glaube ich irgendwie dass SpaceX diesmal nichts mit dem Verlust zu tun hat.

    Kein Kuchen ist auch keine Lösung.

  • Das glaube ich weniger. Das hat man auch mehr oder weniger schon ausgeschlossen. Grund: Man weiß ja ungefähr in welche Bahn das Ding geschossen wurde. Es wäre also ein leichtes das Teil mit einem Teleskop oder, falls die Möglichkeit besteht, mit einem Radar zu tracken. Sowohl die Europäer als auch die Russen und Chinesen haben diese Möglichkeit. Das würde also nicht lange geheim bleiben.

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  • Es wäre also ein leichtes das Teil mit einem Teleskop oder, falls die Möglichkeit besteht, mit einem Radar zu tracken.


    Das kann ich mir auch nicht vorstellen, Satelliten können ja sehr klein sein und bei der Höhe ist das bestimmt nicht leicht.
    Dazu kommt der Weltraum-Schrott der da oben so rumschwirrt. Da bräuchte man schon ziemlich genaue Orbital-Daten von dem Ding um das zu entdecken.
    Wenn man die aber nicht hat, wüsste ich nicht wie man das Ding, von dem man auch nicht genau weiß wie es aussieht, als den gesuchten Spionage-Satellit identifizieren soll.

    Durch das Lesen akzeptierst du meine EULA!

  • @Max das konnte man bisher auch. Anhand von Gewicht, Flugrichtung der Rakete und vielen anderen Faktoren kann man recht genau die Flugbahnen berechnen. Zumal es bspw. für Spionagesatelliten bestimmte Bahnen gibt welche von Vorteil sind. Hinzu kommt dass die Teile im Weltraum sowohl von der ESA als auch von den Amerikanern selbst und den Russen getrackt werden. Alles was größer als ein paar Zentimeter ist, ist denen bekannt. Wenn da jetzt plötzlich auf dem Radar was unbekanntes in einer bestimmten bahn erscheint dann kann man sehr gut 1 und 1 zusammen zählen.
    Selbst die X-37, welche nicht größer als ein mittelgroßer Satellit ist, konnte von der Erde aus ausgemacht werden. Sogar mit Teleskopen. Dabei ist das Ding nur wenige Meter lang und flog zudem, und im Gegensatz zu ZUMA, in einem GEO in über 30.000 km Höhe. Bilder davon existieren. Also wenn das möglich ist dann ist auch ein kleiner Satellit in niedrigen Umlaufbahnen zu finden.

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  • Start der Heavy wurde auf den 06.02.2018 gesetzt.


    Edit:
    Eben wurde GovSat mit einer Falcon 9 vom LC40 des Cape Canaveral gestartet.
    Hier das Video


    Der Sat wurde gestern erfolgreich auf einer GTO ausgesetzt. Und da Maxwell gestern angedeutet hat dass bei einem geostationären Orbit doch zwei zündungen geben muss: das ist richtig. Allerdings bringt die Oberstufe den Sat nur in den GTO. Den finalen Burn macht dann der Satellit selbst mit eigenem Triebwerk. Das macht man meistens so da dort nur noch wenige dV benötigt werden und um zu verhindern dass da ne Oberstufe im GEO rumdümpelt. Da is eh schon dichtes Gedränge.


    Übrigens war dies die 6. Wiederverwendung einer bereits geflogenen Stufe. Bisher gab’s keine Zwischenfälle. Nach den Landungen scheint SpaceX das Wiederaufbereiten schon relativ gut im Griff zu haben.


    Edit: Neuigkeiten zur GovSat-Mission


    Scheinbar wurde die erste Stufe bewusst nicht auf der Plattform im Meer gelandet obwohl man es hätte machen können. Grund: Man wollte eine kontrollierte Bruchlandung durchführen um zukünftig bei Problemen die Ladeplattform zu schützen. Falls also beim Landeanflug Probleme mit Triebwerken o.ä. auftreten könnte man die Stufe umlenken und somit eine Beschädigung der Plattform verhindern.
    Aufgrund des hohen Orbits und der daraus resultierenden hohen Geschwindigkeit war dazu eine Abbremsung mit 3 anstatt einem Triebwerk notwendig (das hat man schon bei einem früheren Versuch ohne Landung getestet, genauer beim ersten Flug mit Landebeinen). Der finale Landing-Burn sollte dann in größerer Höhe als normal durchgeführt werden um die Rakete mithilfe des Schubs an der Landeplattform vorbeizulenken. Danach sollte die Stufe kontrolliert in den Ozean stürzen. Eine Plattform war bei diesem Test natürlich nicht vor Ort.


    Der Test war lt. SpaceX wohl so erfolgreich dass man nach der Landung feststellte dass die Stufe beim Aufschlag nicht zerstört wurde sondern intakt geblieben ist. SpaceX erwägt nun die Stufe zu bergen und in den Hafen zu schleppen für weitere Untersuchungen.


    Meine Vermutung ist dass man nicht nur das Ausweichen testen wollte. Denn dann hätte man die Rakete umlenken und einfach ins Meer stürzen lassen können. Wenn die Stufe aber soweit intakt ist bedeutet das, dass der Landingburn nicht nur in größerer Höhe stattfand (das würde normalerweise bedeuten dass der Treibstoff auch früher leer wäre und es für eine Landung nicht reicht) sondern auch bewußt eine sanfte Wasserung getestet wurde. Ebenso wurde wohl das Abbremsen von so hohen Geschwindigkeiten getestet um evtl. zukünftig mit der Block 4 auch aus höheren Orbits zurückzukehren wo bisher eine Landung nicht vorgesehen war. Vermutlich hat man das bewußt ohne Landeplattform gemacht denn die Wahrscheinlichkeit eines Crashes wäre hoch gewesen und man benötigt die Plattform voraussichtlich am Dienstag für die Falcon Heavy.
    Einen Test einer Wasserlandung um zukünftig auf die Plattform zu verzichten schließe ich aber erstmal aus. Das Salzwasser würde die Triebwerke innerhalb weniger Stunden unbrauchbar machen. Das hat man ja bei den Boostern des Space Shuttles gesehen.


    Hier ein Bild der Stufe, gepostet von Elon auf Twitter:


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  • Quelle: https://twitter.com/SpaceXUpdates/status/980364930867191808


    So, nachdem hier ein paar Tage nichts gepostet wurde und einige Starts der Falcon 9 ausgelassen wurde:

    Gestern startete mit CRS-14 bereits der 14. Dragon-Frachter zur ISS. Beladen ist die Dragon mit rund 2.600kg Fracht, darunter auch Material für wissenschaftliche Experimente – unter anderem zur Erforschung von Medikamenten und Materialien in der Schwerelosigkeit, Gewittern in der Erdatmosphäre und zum Züchten von Gemüse auf der ISS.*

    Heute kam die Dragon dann an der ISS an, wurde mithilfe des Canadarm 2 eingefangen (die Dragon verfügt über kein automatisches Andocksystem wie ATV oder Progress) und anschließend angekoppelt.


    Beim Booster der Falcon handelt es sich um B1039.2, welcher am 14.08.2017 als B1039.1 bereits CRS-12 gestartet hat. Die Stufe wurde, ebenso wie bei den letzten beiden Flügen, nur noch kontrolliert auf der Meeresoberfläche gelandet anstatt auf der Barge oder am Cape. Offizielle Infos warum gibt es, soweit ich weiß, nicht. Ich vermute mal dass man sich das spart da es sich noch um Block-4-Booster handelt. Diese werden jetzt quasi verheizt da Ende April/Anfang Mai bereits die Block 5 starten soll. Dabei wird es sich dann um die, lt SpaceX, endgültige Variante der Falcon 9 handeln. Größere Änderungen gegenüber Block 3 und 4:

    - Gridfins aus Titan (wurden bereits Testweise auf Block 4 geflogen)

    - neuer Hitzeschutz der Tanks aus Kohlefasergewebe anstatt einem weißen Anstrich, welcher leichter auszutauschen ist und dadurch Wartungsfreundlicher sein soll

    - überarbeitete Merlins mit mehr Schub

    - überarbeitete Landebeine


    Für den Dragon-Frachter C110 ist es bereits der zweite Flug (daher Bezeichnung C110.2) zur ISS da er ebenfalls wiederverwendet wurde. Der erste Flug der C110 fand im April/Mai 2016 als C110.1 statt. und dauerte damals 33 Tage.


    Und hier natürlich die Videos.


    Start:


    Einfangen mit dem Canadarm 2:


    Ankoppeln an die ISS:




    *Quelle: https://www.heise.de/newsticke…chub-zur-ISS-4009766.html

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  • Hab nun neue Infos gefunden warum die Stufen nicht gelandet wurden. Diese wurden beim Wiedereintritt und Abbremsen höchsten Belastungen ausgesetzt um Informationen zu sammeln. Ich gehe mal davon dass man, nachdem man die eigentlichen Landungen im Griff hat, die Landungen nun optimieren möchte. Also beispielsweise den Suicidburn später ausführen um Treibstoff zu sparen. Das würde naturlich die Nutzlast erhöhen. Möglich sind auch schon Belastungstests für die spätere BFR (Materialtests).

    Und da die Block 4 sowieso bald ausgemustert wird und die Stufen alle schon einmal geflogen sind (Block 3 und 4 sind sowieso auf maximal 2 Flüge beschränkt) kann man diese natürlich sehr gut für Belastungstests nutzen. Echte Daten sind eben auch heute noch Computersimulationen überlegen und SpaceX entstehen keine weiteren Kosten.


    Eine kleine aber besondere Nutzlast von CRS-14 möchte ich aber noch erwähnen. Dabei handelt es sich um den europäischen Satelliten RemoveDEBRIS (zu deutsch: entferne Schrott).

    Der Satellitenbus ist ein SSTL-42 von SSTL in Surrey, England und wiegt gerade mal 100kg. Der Satellit wird nicht im Trunk von Dragon transportiert sondern in der Kapsel selbst. Von dort wird er von den Astronauten zum japanischen Modul Kibo (JEM, Japanese Experiment Modul) gebracht und über die Experimentenbucht und den Roboterarm JEMRMS (JEM Remote Manipulator System) ausgesetzt.

    So klein der Satellit auch ist, seine Mission dürfte sehr interessant werden und ich hoffe mal dass man davon mehr hört. Der Satellit soll verschiedene Techniken testen um alte Satelliten oder Weltraumschrott einzufangen und zu deorbiten sowie neue Satelliten direkt mit Methoden zum deorbiten auszustatten. So soll bspw. ein kleiner Subsatellit ausgesetzt und dann mithilfe eines Netzes eingefangen werden, eine Harpune getestet sowie eine Art Bremsschirm zum Abbremsen von Objekten getestet werden. Außerdem wird ein weiterer Subsatellit für das testen von optischen Navigationshilfen ausgesetzt.




    Hier ein Video des Missionsablaufs:


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