Das James Webb Space Teleskop ist bei der Endfertigung.
Alles Spiegel wurden auf das ISIM Gerüst (Integrated Science Instrument Module) montiert.
Dieses NASA/ESA Projekt ist ein technisches Wunder das seinesgleichen sucht. Es ist seit 1996 in der Entstehung!
Es wird uns die Geheimnisse der Entstehung nach dem Big Bang aufzeigen und Exoplaneten entdecken.
Die Spiegel allein sind eine Meisterleistung, perfekt geschliffen aus reinem Beryllium mit einer Goldschicht überzogen. (Wieso aus Beryllium? Beryllium verzieht sich kaum bei absoluter Kälte)
Bei nächsten Bild seht ihr den gigantischen Unterschied von Hubble und JWST.
Ein Spiegel in der erforderlichen Präzision grösser als 2.4 Meter zu polieren, war kaum machbar.
Daher entschied man sich die Spiegel in Segmente aufzuteilen.
Durch diesen Spiegel wird das JWST in der Lage sein, 13.4 Millarden Jahre in die Vergangenheit zu sehen! Das Universum ist 13.84 Millarden Jahre alt.
Das JWST wird im Gegensatz zu Hubble, das hauptsächlich im sichtbaren Bereich funktioniert, im mittleren Infrarot Bereich "sehen".
Dadurch wird die Sicht auf die Sterne nicht durch, Gaswolken blockiert.
Bei diesem Video sieht ihr eine Computersimulation wie die Sterne sich entwickelt haben könnten.
Das James Webb Teleskop wird nicht wie Hubble in eine Umlaufbahn um die Erde positioniert werden.
Um sicherzustellen, dass Wärmestrahlung die Messungen nicht verfälschen, muss die gesamte Beobachtung in einem sehr kalten Zustand und besonders geschützt vor Sonnenstrahlen bei unter ?220 °C ablaufen.Deswegen verfügt das JWST über einen 12,2 m × 19,8 m großen mehrlagigen Sonnenschild, der das Teleskop vor den Wärmestrahlen von Sonne, Mond und Erde abschirmt. Dieser Sonnenschild besteht aus fünf Lagen Kapton, einem Polyimid, das mit Aluminium und dotiertem Siliziumbeschichtet wurde.
Das Teleskop soll deswegen in eine Umlaufbahn an dem Lagrange-Punkt L2 des Erde-Sonne-Systems gebracht werden, ca. 1,5 Millionen km von der Erde entfernt auf der sonnenabgewandten Seite.
Dies stellt sicher, dass die Hauptquellen der Infrarotstörstrahlung, Sonne und Erde, aus Sicht des Teleskops in der gleichen Richtung liegen, um den Strahlungsschild möglichst effektiv einzusetzen.
Dh. falls das Teleskop defekt wird, kann es nicht wie Hubble repariert werden, und 8.7 Millarden Dollar Entwicklung und Fertigung sind vergebens ausgegeben worden.
Dieses Weltraum Teleskop wäre in der Lage noch aus 4 Millarden Lichtjahre die Erde zu erspähen.
Da der Spiegel und Sonnenschild in keine Rakete passen würde, wird es wie ein Origami gefaltet.
Die Spiegel sind einzeln über Aktuatoren ausrichtbar und das Teleskop wird sich in einem komplexen Prozedere während der Reise zum Lagrange Punkt 2 entfalten.
Nach der Ankunft bei L2, müssen die Instrumente und Spiegel 3 Monate lang abkühlen um betriebsbereit zu sein.
Hier seht ihr wie das Teleskop sich entfaltet:
2018 ist es soweit: Das JWST wird durch eine Ariane 5 zum Lagrange Punkt 2 gebracht. Eines ist sicher, die Astronomie wird, falls alles wie gehofft funktioniert ungeahnte Entdeckungen machen.
Was meint Ihr? Lohnt sich dieser gigantische Aufwand? Hätte man 8.7 Millarden Dollar in ein anderes Projekt investieren sollen?
Ich kannes kaum erwarten 13 Millarden alte Sterne zu sehen.