• Da es für Rocket Lab noch keinen Thread gibt mache ich hier mal einen auf.


    Zum Unternehmen:
    Rocket Lab ist ein neuseeländisches Unternehmen und wurde 2006 von Peter Beck gegründet. 2009 wurde erstmals eine eigene Höhenforschungsrakete vom Typ Ātea-1 bis in eine Höhe von ~120km geschossen. Ein Nachfolger wurde geplant und dann doch wieder verworfen. Stattdessen baute man eine neue Rakete: die Electron.



    Die Rakete:
    Die Electron hat durchgängig einen Durchmesser von 1,2 Metern bei einer Länge von 17 Metern. Vom Äußeren her ähnelt die Rakete stark einer verkleinerten Falcon 9, wozu auch die Triebwerksanordnungen beitragen. So werden in der ersten Stufe ebenfalls 9 Triebwerke vom Typ Rutherford in gleicher Anordnung wie bei der F9 verwendet. Ebenso wird in der zweiten Stufe ein Rutherford verwendet welches für das Vakuum modifiziert ist.
    Rocket Lab möchte mit dieser Rakete einen Markt für kleine Forschungssatelliten und Cubesats bei niedrigem Preis bedienen. Die Nutzlast wird derzeit mit 150-220kg in einen LEO angegeben.
    Rocket Lab plant bis zu 50 Starts pro Jahr wobei man bereits eine Genehmigung für bis zu 120 Starts/Jahr erhalten hat.


    Erster erfolgreicher Start unter dem Motto "It`s a test." der Rakete war am 25.05.17. Zwar wurde der gewünschte Orbit nicht erreicht aber ansonsten hat vom Start über Stufentrennung und Abwerfen der Nutzlastverkleidung alles perfekt funktioniert. Rocket Lab hat den Start jedenfalls als vollen Erfolg gewertet. In den nächsten Monaten werden die Testergebnisse analysiert und 2 weitere Starts geplant.


    Das Triebwerk:
    Das Rutherford ist ebenfalls eine Eigenentwicklung von Rocket Lab und entwickelt in der ersten Stufe etwa 162-192kn Schub. Eine Besonderheit des Rutherford ist die Turbopumpe. Bei herkömmlichen Triebwerken wird diese durch einen Gasgenerator angetrieben. Die Nachteile eines Gasgenerators sind a) er benötigt Treibstoff aus dem Haupttank, welcher dann nicht mehr für die Triebwerke zur Verfügung steht, b) die Effizienz eines Gasgenerators liegt bei etwa 50% und c) relativ schwierig zu bauen und während des Fluges hohen Belastungen ausgesetzt. Beim Rutherford hat man den Gasgenerator durch einen Gleichstrommotor ersetzt welcher aus Batterien gespeist wird. Durch die Batterien erhöht sich zwar das Gewicht aber das System ist weniger kompliziert und es wird eine Effizienz von 95% erreicht.
    Für die Electron wurde ein neues Triebwerk, das Rutherford, entwickelt welches sowohl die erste Stufe als auch, in modifizierter Form, die zweite Stufe antreibt.


    Die Startanlage:
    Rocket Lab hat ab 2016 auf der Mahia-Halbinsel im Osten der Nordinsel auf Neuseeland einen Startplatz errichten lassen.

    Kein Kuchen ist auch keine Lösung.