"Satelit" in den Orbit bringen

  • Moin moin,


    habe da wieder mal ein Problem. Ich wollte einen "Sateliten" entweder über Kerbin oder den Mun bringen. Habe auch, glaub ich jedenfalls, soweit an alles gedacht. Trotzdem habe ich damit Probleme.


    Wenn ich die Rakete starte, dann kippt die nach wenigen Sekunden.



    Der eigentliche "Satelit" besteht aus (von unten nach oben)

    - Andockluke jr.

    - Monoprop. Tank (mit zwei Lampen und 4 Steuerdüsen)

    - OKTO von Probodobodyne (mit 2 Photovoltaikmodulen, Barometer, Thermometer und dem Schleimtester)

    - Monoprop. Tank

    - Akkukasten (mit 4 Steuerdüsen)

    - Antenne


    Die ganze Konstruktion sieht dann so aus. Beim Start dann in eine Schutzummantelung gehüllt.



    Habe mehrere Starts versucht, und dabei den Okto schlafen lassen und die Reaktionsräder deaktiviert.

    Hatte auch schon zusätzliche Reationsräder am "Sateliten" dran, die dann auch deaktiviert.

    Trotzdem bricht das ganze nur Sekunden nach Start aus.

    In der Kapsel itzt natürlich ein Pilot mit einem Stern.


    Es muss am "Sateliten" liegen, denn wenn ich ohne das Teil starte, dann läuft es.


    Was bitte mache ich falsch?


    Grüße Orp

  • Hi,

    klingt für mich nach zu wenig Steuerkraft für zu viel Rakete ;)

    Gibt prinzipiell drei Wege deine Rakete zu steuern:


    Reaktionsräder (fürchterliche Übersetzung ausm englischen - Besser Gyros oder Kreiselstabilisatoren) sind für die Lageregelung (vorallem im Vakuum) verantwortlich. d.h. wenn du sie abschaltest, haste keine Kontrolle mehr über die Lage deiner Rakete :D

    Wenn du nur einen kleinen Gyro für ne dicke Rakete hast, wirds aber auch schnell träge bis unkontrollierbar.



    Du hast zwar an deiner Rakete auch Flügel dran, die zur Stabilisierung beitragen - aber die haben keine Steuerklappen (gibt welche mit, vielleicht hast du die aber noch nicht freigeschaltet) mit denen du in der Atmosphäre steuern könntest.



    Dritte Möglichkeit ist Thrust Vectoring - Schubsteuerung. d.h. die Triebwerke ändern ihre Schubrichtung ein Stück, und sorgen so für eine Drehung. Wenn ich das richtig sehe, hast du ein Triebwerk verbaut, was das nicht kann.




    So ne Rakete mit ordentlich Wumms und vielleicht einem ungünstigen Schwerpunkt oder mäßiger Aerodynamik macht gerne was sie will - Mitm Schwerpunkt voran fliegen. Damit sie unter deiner Kontrolle bleibt muss die Steuerung natürlich kräftig genug sein da gegen zu wirken. Wenn du die Gyros abschaltest, deine Flügel starr sind und die Triebwerke auch nicht steuern können - hast du zwar einen Piloten der den Knüppel bewegt, aber kein Teil an der Rakete was das umsetzt.


    Probier also mal deiner Rakete ein Triebwerk mit Schubsteuerung in der untersten Stufe zu verpassen und lass die Gyros definitiv an ;)





    EDIT: Die Bemerkung dass es ohne Satellit läuft hab ich erst jetzt gesehen. Hmm, da würd ich mal checken ob die Kontrollrichrung passt. Kannst du mal nen Screenshot schicken (mit anzeigen) wie das Ding (mit Satellit) auf der Startrampe steht? Da gibts auch nen beliebten Fehler

    Zeig mir 'nen Job den die Bo nicht kann - Ich warte!

  • Hm ich kann das nicht erkennen aber das klingt danach als wäre der Okto vielleicht falsch herum dran gebaut. Also Kopfüber. Die Rakete als solches sieht eigentlich ganz OK aus. Und dass sie ohne Sat funktioniert klingt schonmal gut. Aber der Satellit hat natürlich auch Auswirkungen. Hast du den Sat auch mal mit einer kleineren Rakete ohne Besatzung gestartet?

    Kein Kuchen ist auch keine Lösung.

  • KCST

    Danke für Deine Antwort. Da waren einige Punkte dabei, welche ich zur Sicherheit kontrolliert habe.

    Die Rakete war ok, da sie ja ohne den Sateliten problemlos abgehoben und in den Orbit geflogen ist. Cheesecake hat den Fehler entdeckt.


    Cheesecake

    Du bist 'n Fuchs! Und zwar mit Adleraugen! Habe den Okto tatsächlich auf dem Kopf stehen gehabt.

    Nachdem ich ihn gedreht habe, flog die Rakete wie an der Schnur gezogen erst in den Kerbal Orbit, dann zum Mun in einen Polarorbit (hoffentlich heißt das beim Mun genauso), hat den Sateliten ausgesendet und ist zurück nach Kerbin, wo sie ebenfalls in einen Polarorbit gegangen ist. Damit kann ich da noch ein paar Polar EVA's machen.


    Vielen Dank Euch beiden. Der nächste hat dann einen Scanner, der Minmus und Dune erforschen soll. :D:D:D


    Eben noch zwei kleine Bildchen davon.


    ( Mun-Sat-Com_1 )


    (Rückflug mit Polarorbit um Kerbin)


    Grüße Orp

    have a great day  :kerbonaut:

  • Schön wenn man helfen kann. Das meinte KCST auch mit der Kontrollrichtung und dem "beliebten Fehler". ;)
    Im Prinzip ist das kein Problem wenn der auf dem Kopf steht da du in diesem Fall ja noch die bemannte Kapsel an Bord hattest. Am besten die Kapsel dann mit dem Werkzeug "Wiederverankern" (ich hasse die deutsche Übersetzung) als Rootpart angeben. Dann wird per se beim Start von der Kapsel aus gestartet. Manchmal ist das notwendig dass die Sonde falsch herum auf der Rakete sitzt. Daher hat bei mir jede Rakete eine eigene Kontrolleinheit.

    Kein Kuchen ist auch keine Lösung.

  • Ahh, ok, dass wusste ich nicht dass er das damit meint. Sry KCST! Dann danke ich auch Dir für die Lösung meines Fehlers. (Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Deinen Edit auch erst beim nachschauen, an welcher Stelle Du von Kontrollrichtung geschrieben hast, gesehen habe.)


    Das 'Wiederverankern' muss ich mir merken. Obwohl mir beim Start doch tatsächlich die Manövernodes von Jebediah angezeigt wurden, startete sich immer vom OKTO gesteuert?

    Von meinem Verständnis her sollte die eigentlich ja keinen Einfluß auf die Rakete haben, da die Gyros des Sateliten ja deaktiviert waren. Zusätzlich war der/die/das OKTO in den Schlafen Modus versetzt.

    Hier würde mir ein Hauptschalter zur kompletten Deaktivierung des Sateliten gefallen.


    Warum ist das bei manchen notwendig, dass die auf dem Kopf stehend montiert werden?

    Schade, dass man Sateliten nicht mit den Baugruppen als eigene Einheit speichern kann, und dann nur noch auf, oder an, die fertige Rakete ranbauen kann.


    Gruß Orp

    have a great day  :kerbonaut:

  • Zitat

    Das 'Wiederverankern' muss ich mir merken. Obwohl mir beim Start doch tatsächlich die Manövernodes von Jebediah angezeigt wurden, startete sich immer vom OKTO gesteuert?

    Von meinem Verständnis her sollte die eigentlich ja keinen Einfluß auf die Rakete haben, da die Gyros des Sateliten ja deaktiviert waren. Zusätzlich war der/die/das OKTO in den Schlafen Modus versetzt.

    Hier würde mir ein Hauptschalter zur kompletten Deaktivierung des Sateliten gefallen.

    Manövernodes bekommst du immer von der gesamten Rakete angezeigt, nicht von einem Piloten oder Probecore (Okto etc.). Das gilt alles als eine Einheit.
    Warum das mit dem Schlafen nicht funktioniert kann ich Dir nicht genau sagen da ich das noch nicht genutzt habe. Soweit ich weiß wird damit lediglich die Fernsteuerbarkeit abgeschaltet um Energie zu sparen. Müsste ich mich aber mal schlau machen.


    Zitat


    Warum ist das bei manchen notwendig, dass die auf dem Kopf stehend montiert werden?

    Das kommt auf die Bauart des Satelliten an.

    Hier mal ein alter Rover von mir. Der ist in der Kapsel und in diesem bild genau so wie er sein muss.


    Transportiert habe ich ihn aber kopfüber ins All.

    Es wäre zwar auch anders möglich gewesen aber ich wollte mich da an die Vorgabe des Curiosity-Rovers halten. Der wurde genau so gestartet.


    Zitat

    Schade, dass man Sateliten nicht mit den Baugruppen als eigene Einheit speichern kann, und dann nur noch auf, oder an, die fertige Rakete ranbauen kann.


    Na klar ist das möglich. Genau so mache ich das. Raketen speichere ich ganz normal ab. Nutzlasten speichere ich in den Baugruppen. Dann lade ich die Rakete, anschließend das Bauteil (Satellit) und setze das auf die Rakete drauf. Wichtig ist aber dass du beim Bauteil das unterste (oder auch oberste) als Rootpart (Verankern) wählst damit der Node zum befestigen dann unten (oder oben) ist.
    Wenn du dann die Nutzlast auf die Rakete gebaut hast musst du nur noch die Stages auf der rechten Seite überprüfen da die dann schonmal etwas durcheinander kommen.

    Vorteil ist halt: Ich weiß welche rakete welches gewicht ins All bringen kann. Und so kann ich bei jeder Nutzlast individuell die Rakete auswählen.

    Hier mal ein Beispiel wo ich die Rakete geladen habe und dann aus den baugruppen die Pioneer-Sonde geholt habe. Der Node (grün) ist unten und so kann ich die direkt auf die Rakete setzen.



    Ich speichere eine Rakete nur mit Nutzlast ab wenn ich diese Nutzlast öfter starte. Bspw. meine Kommunikationssatelliten oder meine bemannten Missionen.

    Kein Kuchen ist auch keine Lösung.

  • Krasses Teil!


    Habe das mit dem Rootpart jetzt herausgefunden, wie es funktioniert.


    Und 5 Stunden Spielzeit musste ich auch wieder zurücksetzen, da ich bei meinem Abstecher zu Eve im Raum verloren war. :D:D:D

    Hab noch nicht raus gefunden, wie die Transfers dahin funktionieren.

    Mit MechJeb hab ich gleich 'n Fehler gehabt. :(


    Gruß Orp

    have a great day  :kerbonaut:

  • Also wenn du mich fragst sind MechJeb und das Stock-Planer-Ding neumodische Erscheinungen (wobei der Transfer Planer von MJ mit der Porkchop-Selection echt was her macht, muss ich zugeben :D ). FRÜHER HABEN WIR DAS ANDERS GEMACHT UND MIT'M GEODREIECK VORM BILDSCHIRM GEHOCKT!


    Worauf ich hinaus will: Es gibt aus der alten Zeit ein paar Hilfsmittel und Tipps und Tricks die ich dir an die Hand geben kann. :)




    Zu den Transfers fallen mir spontan die Websites https://ksp.olex.biz/ und https://alexmoon.github.io/ksp/ ein.

    Das erste ist wie wirs früher gemacht haben und für den Einstieg todsimpel. Einfach die Daten reinhacken und Button drücken. Die netten Bildchen zeigen dir dann, in welcher Position Kerbin zum gewünschten Planeten stehen muss und an welcher Stelle im Orbit du am geschicktesten dein Manöver planst. Ne gute Richtgröße fürs Delta-V gibts gratis dazu. Früher haben wir dann wirklich mitm Geodreieck da gesessen aber es muss gar nicht so genau sein. Erste Lektion: Schätzen reicht völlig ;)

    Die zweite macht deutlich mehr Mathe für dich. Hier musst du zusätzlich den Termin eintragen, zu dem du frühestens starten kannst. Im Farbfeld werden dir die 2-3 nächsten Startfenster ausgerechnet und angezeigt. Hier sieht man schön die zweite Lektion: Du kannst eigentlich immer aufbrechen, aber es gibt günstige und ungünstige Momente.




    Wenn ich irgendwohin losfliegen will, gehe ich meist wie folgt vor:

    - Ich überlege mir wohin ich will und wieviel Delta-V ich in etwa brauche (noch n Website Tipp dazu) und bau die Rakete.
    - Mittels https://alexmoon.github.io/ksp/ lass ich mir ein schönes Startfenster ausrechnen und schau mir das Datum an, zu dem es losgehen kann
    - Flug in den Orbit, blabla
    - Ich setz das Manöver an. Die Websites bieten eine gute Orientierung, aber Pi mal Daumen klappts eigentlich auch. Einfach so lange richtung Prograde ziehen, bis deine Periapsis die Bahn des Planeten berührt. Wichtige Regel: Willst du weiter raus (Duna, Jool, ...) musst du Richtung Kerbin-Prograde, also die Richtung in die Kerbin sich bewegt. Willst du weiter rein (Eve, Moho) musst du Richtung Kerbin-Retrograde. Sonst arbeitest du gegen den Schwung den Kerbin dir mitgibt. Profitipp: Du musst dazu gar nicht weit rauszoomen, die Tag-Nacht Grenze verläuft genau entlang der Bewegungsline Kerbins ;)

    - Fine-Tuning: Wenn du in der Map den Planeten als Ziel markierst, wird die größte Annäherung angezeigt. Einfach ein bisschen mit allen Richtungen des Manöverplaners rumspielen und die Annäherung schön klein machen. Idealerweise gibts da schon den Einfang-Orbit.

    - Manöver ausführen

    - Neues Manöver ansetzen. Wenn du in der Map den Planeten als Ziel markierst, werden dir auch die zwei Knoten der Inklination angezeigt. Mein zweites Manöver setze ich immer da an, um die Verschiebung der Bahnen auszugleichen (Eve fliegt nur ein bisschen schräg, bei Moho und Eeloo ist es extrem). Hier kann man den Intercept auch nochmal besser anpassen als beim losfliegen finde ich. Spätestens hier sollte das dann auch klappen den Intercept zu bekommen ;)

    - Manöver ausführen


    Ich setz meistens sogar noch ein drittes Manöver 40-50 Tage vor dem Intercept an. Zweck hier ist es, die Periapsis und den Flyby-Orbit am Ziel nochmal "richtig schön zu machen" - Ist Erfahrungssache. Je näher am Ziel du nochmal ein Manöver machst, desto präziser kannst du es fliegen, weil kleine Geschwindigkeitsschwankungen nicht mehr so nen großen Unterschied machen. Umgekehrt heißt das natürlich dass du im Kerbin-Orbit mit wenig Delta-V noch sehr viel reißen kannst.


    Zeig mir 'nen Job den die Bo nicht kann - Ich warte!