Hallo, danke schon mal für die Antworten. Das sich die Erde unter der Rakete weg dreht ist mir klar, nur die Relation der Geschwindigkeiten war mir nicht bewußt.
Hier nochmal das Teaserbild, welches bei uns in der Zeitung abgelichtet war. Die Belichtungszeit betrug sicher einige Sekunden, weshalb es ein Stich ist und kein Punkt. Der Fotograf schreibt weiter "Das Objekt flog in Richtung nördlicher Horizont".
In dem Artikel den ich oben verlinkt habe steht später drin: "Die Bahn des dreiachsstabilisierten Satelliten ist um rund 98 Grad gegen den Erdäquator geneigt, es handelt sich um einen polaren, sonnensynchronen Orbit.".
Damit muß die Rakete also auch in etwa diese Richtung geflogen sein, da später ja eigentlich nur noch Korrekturen geflogen werden. Sie wird vermutlich danach auch weiter in diese Richtung geflogen sein.
Liege ich damit richtig das die Rakete von Vandenberg nach NNO, in diesem Fall über Land, gestartet ist?
Um ein vereinfachtes Modell zu haben gehe ich mal davon aus, das die Rakete sich nach Norden bewegt. Die Geschwindigkeit der Rakete ist unbekannt, kann man aber vielleicht schätzen wenn man Erfahrung hat. Ich rechne mal mit der Umfangsgeschwindigkeit am Äquator und nicht mit der der jeweiligen Breitengrade, (genauer wäre die Geschwindigkeit am 43. Breitengrad ein Mittelwert von Vandenberg 34° und dem Münsterland 52°).
Die Erde dreht sich am Äquator mit 1674 km/h weiter und würde sich unter der Rakete in 3 Stunden (Beobachtungszeit) ca. 5000 km weiter bewegt haben. Wenn ich die 98° richtig interpretiere fliegt sie 8° weiter nach Osten und bremst damit ihre "Seitwärtsbewegung" die sie durch die Erdrotation mit bekommen hat aus. Das ist nötig für den sonnensyncronen Orbit.
Die Entfernung zwischen Vandenberg und dem Münsterland beträgt fast 9000 km (Messung über Google Maps). Demnach hätte man die Rakete durch ca. 4000 km Atmosphäre/Weltraum beobachten müssen.
Die Tatsache, das die Rakete in 20 min (Zeit zum aussetzen des Satelliten mit Sonnensyncronen Orbit) die Seitwärsbewegung der mitgenommenen Erdrotation ausgebremst hat und die Tatsache das die Geschwindigkeit der Erde am 43. Breitengrad geringer ist wie am Äquator sprechen dafür das die Distanz sogar noch größer wie 4000 km gewesen ist. Die Höhe der Rakete ist unbekannt, da sie in dem Artikel nur für den ersten Satelliten angegeben ist. Daher vernachlässigen wir mal die Höhe und gehen davon aus, das sie hoch genug war um eine direkte Sichtlinie auf Norddeutschland zu haben. Damit haben wir grob die Voraussetzungen - wenn meine Überlegungen stimmen.
Vermutlich ist eine Rakete über eine Distanz von 4.000 + X km durch die Atmosphäre am Nachthimmel zu sehen?
Gruß
Paranoid