Ich bin ehrlich gesagt sehr froh, hier mal über eine Diskussion zu stoßen, die differenziert ist. Die Politiker und Medien drehen mir was das angeht viel zu sehr am Rad. Auch wenn die das auch nur tun, weil es funktioniert. Sieht man ja auf fast jeder Medienseite, welche Themen es zu den "Meistdiskutierten", "Meistgelesenen" und "Aufsteigenden" schaffen. Viele lesen/sehen gar nichts anderes mehr als diese Rubriken. Die Medien freut das, damit lässt sich Geld verdienen.
Die Masse an Autounfällen, täglichen Verbrechen und Gewalttaten interessiert auch keinen mehr, passiert das doch viel zu oft, als dass man da noch den Druchblick hat.
Alleine deshalb müssen Medien ihre Themen filtern, sonst schaut sich das eh keiner an. Gefiltert wird dann am besten nach Stereotypen. Muslime, Immigranten, Migration, Gewalt, Waffen, Religion und Terror, Skandal, EU, Angst. Damit ein Artikel erfolgreich ist, muss er scheinbar mindestens zu einem dieser Schlagworte passen. Das sorgt für einen Einheitsbrei an Meldungen, welcher ein falsches Bild von der tatsächlichen Situation liefert, denn natürlich gibt es Idioten und Geisteskranke, sowie möglicherweise auch Terroristen unter z.B. Flüchtlingen, aber es gibt sie auch unter Franzosen, Engländern, Deutschen,.... nur werden die kaum wahrgenommen.
Gerade beim Thema Terror sehe ich das auch völlig überbewertet. Was wir in Deutschland, ja scheinbar ganz Europa beobachten können, ist eine starke Angst vor Terror. Aber kaum Terror. Terror wird daraus erst in den Köpfen der Menschen gemacht, in dem wie oben beschrieben selektiv nur über solche Themen berichtet wird und indem Menschen sich nur für solche Themen interessieren wollen und nicht den tagtäglichen Mist sehen wollen, sondern sich davon ablenken wollen. Die Folge ist ein Teufelskreis der Angst. Medien berichten darüber, was Menschen wissen wollen, weil sie damit am meisten Geld verdienen, Menschen informieren sich über die Medien und sehen nur noch die gleichen Themen, Menschen bekommen Angst, Menschen wollen noch mehr über diese Themen wissen.
Das ist auch der Grund, warum es immer sehr lange dauert, bis ein großes Grundthema von einem neuen abgelöst wird. Vor einer Weile war DAS THEMA ertrinkende Flüchtlinge im Mittelmeer. die ertrinken dort immernoch wie Fliegen, aber es interessiert keinen mehr, das Thema ist ersteinmal eine ganze Weile ausgelutscht. DAS THEMA waren Super GAUs und sie werden es wieder sein, wenn wieder ein Kernkraftwerk das Zeitliche segnet. Damals sind die Leute und Medien auch ausgerastet, die Politik hat nicht lange auf sich warten lassen. Aktuell ist DAS THEMA eben: Terror. Und wieder rasten alle aus.
Das eigentliche Problem sehe ich persönlich bei der internetverschuldeten Geschwindigkeit der Gesellschaft. Als Zeitungen noch einmal täglich kamen und man sich nicht einzelne Artikel gekauft hat beziehungsweise über Werbeeinnahmen einzelne Artikel eine ganze Redaktion mit dem nötigen Geld versorgt haben, sondern die Menschen sich auch wenn sie sich nur für dieses eine aktuelle Aufregerthema interessiert haben, die ganze Zeitung kaufen mussten und zumindest überflogen haben, da wurden diese Themen noch durch den vielen regionalen Alltag relativiert, von dem man heutzutage kaum noch was erfährt.
Alles in allem sehe ich das mittlerweile aber recht entspannt, was bleibt auch anderes übrig? Ich gebe mir Mühe alles immer im Gesamten zu sehen und wenn in Europa auf einen Schlag 500 Leute an einem Anschlag sterben, dann ist das ganz und gar nicht schön! Europaweit gesehen, bei über 400 Millionen Menschen, ist es allerdings auch nicht tragisch. Egal wie sehr sich die Masse, vor allem die Medien sich in dem Moment darauf fokussieren: Das Einzige, was ich wirklich tragisch finde sind die politischen Folgen. Jedes Mal, wenn sich scheinbar die Bevölkerung als ganzes über etwas aufregt, folgen neue Gesetze, die die Freiheit eines jeden Einzelnen etwas weiter einschränken. Wenn die Einschränkung auf einen Schlag zu viel war, wird sich wieder darüber aufgeregt und es wird etwas zurückgerudert, doch über die Zeit gesehen gibt es nur eine Richtung. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um Gesetze, Kontrollen, Verbote oder Tempolimits handelt, jedes Mal, wenn die Bevölkerung "Angst" schreit, antwortet die Politik mit "Sicherheit". Nur war es nie wirklich bedrohlich unsicher. Alles Kopfsache.
Nichts von dem, was ich geschrieben habe, soll absolut oder unfehlbar sein, es ist eine lückenhafte Umschreibung meiner Meinung, welche sich auch gerne mal ändert. Ich habe nichts gegen irgendwen speziell oder gegen die Gesellschaft als ganzes, auch wenn das vielleicht stellenweise so klingen mag Ich werde das jetzt auch nicht Korrekturlesen und Fehler korrigieren, die ganz sicher drin sind